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1. Teil 2 - S. 96

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 § 45. Die Pyrenäen- (oder Iberische) Halbinsel. Teil ist die Maladettagruppe mit dem Pic d'anethou, 34 00 m. c) Im S. trennt die Sierra Morena, d.h. schwarzes Gebirge, so genannt nach ihrem meist nnr gebüschartigen Wald mit dunklem, immer- grünem Laube, die Kastilische Hochebene von der bedeutendsten Tief- ebene der ganzen Halbinsel, der Andalusischen, vom Guadalquivir (^großer Fluß) reichlich bewässert. Denn dieser erhält sein Wasser von der mit ewigem Schnee bedeckten Sierra Nevada (--Schnee- gebirge). Die Ebene, zu der die warmen Seewinde ungehinderten Zutritt haben, ist daher außerordentlich fruchtbar. Auf den üppig grünen Weiden werden feurige Rosse (das Lieblingstier des Arabers!) und wilde Stiere gezüchtet, letztere zu den beliebten Kampfspielen der Spanier. In ganzen Wäldern gedeihen herrliche Südfrüchte, z. T. afrikanische, wie Dattel- palmen. Weizen, Wein, der durch die Sonnenglut besonders feurig wird (Sherry), Zuckerrohr, Baumwolle, die Korkeiche werden angebaut. Der Hauptstapelplatz für diese Erzeugnisse ist Sevilla, bis zu welcher Stadt größere Dampfer gelangen können. Diese Andalusische Tiefebene trennt im S. vom Meere die Sierra Nevada, deren höchster Gipfel Mulahacen mit 3500 m der höchste Berg der ganzen Halbinsel ist. Das Gebirge fällt steil zum Meere ab, so daß nur ein schmaler, aber durch sein Klima sehr fruchtbarer Küsten- streifen übrig bleibt, in dessen Mitte Malaga, Hauptausfuhrort für den feurigen Wein, liegt. Die Erzeugnisse, die der Boden hier liefert, erinnern schon an Afrika: die Zucht der Cochenille gedeiht auf dem Opuntien-Kaktus, die Agave entwickelt ihren hohen Blütenstand aus der Mitte der bodenständigen Rosette langer, stachelrandiger Dickblätter; die afrikanische Dattelpalme findet sich hier und da zu lichten Wäldern vereint, so bei Alicante. Nach N. geht das Gebirge allmählich in das Flachland über; hier liegt, „ein Tautropfen im Rosenkranz," die alte Araberstadt Granäda mit dem herrlichen maurischen Schloß, der Alhambra. Infolge der großen Ausdehnung der Kastilischen Hochebene und ihrer Randgebirge gibt es auf der Halbinsel außer den beiden genannten Tief- ländern von Aragonien und Andalusien nur zwei Stellen, wo sich schmale Küstenebenen hinziehen, in Portugal s. des unteren Tajo, fruchtbar, aber durch die Nachlässigkeit der Bewohner wenig angebaut, und am Ostrande um Valencia und Murcia. Diese letztere ist durch die Araber in einen herrlichen Garten umgewandelt, der künstlich aus den Küstenflüssen bewässert wird und reichlichen Ertrag an Reis, Wein und Südfrüchten (Apfelsinen) liefert. Die Seidenraupe wird auf den Maulbeerbäumen in großen Mengen gezüchtet.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 31

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 31 Bestand; er sagt: „50 Stakhupen Hoppland hew ik". Wenn der Hopfen recht gut gediehen ist, gibt ein Stakhaufen etwa 50 kg. Durch den großen Fleiß, den man in den letzten Jahren auf deu Hopfenbau verwendet hat, ist der Altmärker Hopsen so verbessert, daß er dem anderer Gegenden nicht viel nachsteht und gern gekauft wird- Die Hopfenernte ist für die Hopfengegenden eine Festzeit. Je höher die Preise sind, desto fröhlicher ist man. Am Bartholomäustage, am 24. August, beginnt die Ernte. Von nah und- fern wandern die „kleinen Leute", oft ganze Familien, ins Hopfenland. Der Hopfen- bauer heißt jede helfende Hand willkommen; es muß schon ohnehin alle andere Arbeit ruhen. Ein Teil der Arbeiter ist draußen im Hopfengarten beschäftigt, der andere auf der Scheuer. Jene schneiden die Ranken ab, streifen sie von Den Stangen und bündeln sie zusammen. Die leeren Stangen werden aufgezogen. Mit Jubel wird jede Fuhre von den Leuten auf der Scheuer empfaugen. „Utföken is nich, immer up de Reg weg!" schallt es, und jeder greift nach dem würzig duftenden Bunde. Die Hopfenpflücker sitzen in langer Reihe und zupfen die Frnchtköpfe ab, irni_ sie in einen Raum rechter Hand zu werfen. Von Sonnenaufgang bis zum späten Abend dauert die Arbeit bei fröhlichem Gesang und lustigem Scherz. Wenn der Hopfen gepflückt ist, muß er getrocknet werden; das ist das Un- angenehmste an der ganzen Ernte. In der Sonne werden große Laken ausgebreitet, und dann wird der Hopfen locker und dünn daraufgestrent, damit er nicht rot oder gar schwarz werde. Je heller er bleibt, desto wertvoller ist er. Bei schlechtem Wetter benutzt man große luftige Bödeu zum Trocknen. Ist der Hopfen endlich trocken, so wird er in große Säcke (Ballen) gestopft und dann versendet. E. Sprache, Sitten und Gebriinche der Kewoljner. Der Altmärker zeichnet sich aus im zähen Festhalten an den Sitten und Gebräuchen der Voreltern. In seinein Wesen ist er knorrig und bedächtig; er muß gleichsam erst warin werden, ehe er zugreift, aber dann wankt und schwankt er nicht. Ein Versprechen ist ihm heilig. In seiner Treue und seinem tapferen Kriegsmute steht er keinem deutschen Stamme nach. Die Heimat schätzt der Altmärker über alles, und mit fröhlichem Witz rühmt er, das; in der Altmark zwar nicht Milch und Honig fließe, wohl aber „Speck" und „Balsam" (zwei muntere Wiesenbächlein), und daß seine Heimat durch die heilige Siebenzahl ausgezeichnet sei, nämlich dnrch 7 alte Städte, 7 Flecken, 7 Flüsse, 7 berühmte Adelsgeschlechter und 7 verkehrte Kirchen (Türme nach O. statt nach W.). Die Volks- spräche ist das Nieder- oder Plattdeutsch. Die gebildeten Leute sprechen die hochdeutsche Schriftsprache. Das Plattdeutsch wird aber in den ver- schiedensten Gegenden der Altmark ganz verschieden gesprochen. Als Probe des Drömlingsplatt möge folgendes Zwiegespräch über die Kartoffelernte dienen: A.: Na, hemmt je ju Tüffeln all ut? B.: Nä, 'n poar Doag hemnl w' noch to dohn. Wie (wäi) hemm 'n poar Doag fchäpeltoal*) ntknegen laten, Nu hemm w' noch 'n föß Morgen stoahn, doa fchafft't nich recht, de willn 'w nu sülm vulln utkriegen. — Hemm je denn ju all ut? *) Scheffelweise (nach der Zahl der Scheffel); für den Scheffel werden in der Regel 10 Pfennige bezahlt, so daß unter Umständen eine Arbeiterfamilie täglich 12—18 M verdient, wofür dann die Kleidung der Familie vom Kopf bis zum Fuß bestritten wird aufs ganze Jahr. Sonst zahlt fast allgemein der Bauer hier als Tagelohn bei voller Beköstigung für Männer nur 0,75—1,00 M, für Frauen 0,50 M

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 45

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 45 Bestand; er sagt: „50 Stakhupen Hoppland hew ik". Wenn der Hopfen recht gut gediehen ist, gibt ein Stakhaufen etwa 50 kg. Durch den großen Fleiß, den man in den letzten Jahren auf den Hopfenbau verwendet hat, ist der Altmärker Hopfen so verbessert, daß er deni anderer Gegenden nicht viel nachsteht und gern gekauft wird- Die Hopfenernte ist sür die Hopfengegenden eine Festzeit. Je höher die Preise sind, desto fröhlicher ist man. Am Bartholomäustage, am 24. August, beginnt die Ernte. Von nah und fern wandern die „kleinen Leute", oft ganze Familien, ins Hopfenland. Der Hopfen- bauer heißt jede helfende Hand willkommen; es muß fchon ohnehin alle andere Arbeit ruhen. Ein Teil der Arbeiter ist draußen im Hopfengarten beschäftigt, der andere auf der Scheuer. Jene schneiden die Ranken ab, streifen sie von den Stangen und bündeln sie zusammen. Die leeren Stangen werden aufgezogen. Mit Jubel wird jede Fuhre vou den Leuten auf der Scheuer empfangen. „Utföken is nich, immer up de Reg weg!" schallt es, und jeder greift nach dem würzig duftenden Bunde. Die Hopfenpflücker sitzen in langer Reihe und zupfen die Fruchtköpfe ab, um sie in einen Raum rechter Hand zu werfen. Von Sonnenaufgang bis zum späten Abend dauert die Arbeit bei fröhlichem Gesang und lustigem Scherz. Wenn der Hopfen gepflückt ist, muß er getrocknet werden; das ist das Un- angenehmste an der ganzen Ernte. In der Sonne werden große Laken ausgebreitet, und dann wird der Hopfen locker und dünn daraufgestreut, damit er nicht rot oder gar schwarz werde. Je heller er bleibt, desto wertvoller ist er. Bei schlechtem Wetter benutzt man große luftige Böden zum Trocknen. Ist der Hopfen endlich trocken, so wird er in große Säcke (Ballen) gestopft und dann versendet. E. Sprache» Sitten und Gebräuche der Kemohner. Der Altmärker zeichnet sich aus im zähen Festhalten an den Sitten und Gebräuchen der Voreltern. In seinem Wesen ist er knorrig und bedächtig; er muß gleichsam erst warm werden, ehe er zugreift, aber dann wankt und schwankt er nicht. Ein Versprechen ist ihm heilig. In seiner Treue und seinem tapferen Kriegsmute steht er keinem deutschen Stamme nach. Die Heimat schätzt der Altmärker über alles, und mit fröhlichem Witz rühmt er, daß in der Altmark zwar nicht Milch und Honig fließe, wohl aber „Speck" und „Balsam" (zwei muntere Wiesenbächlein), und daß seine Heimat durch die heilige Siebenzahl ausgezeichnet sei, nämlich durch 7 alte Städte, 7 Flecken, 7 Flüsse, 7 berühmte Adelsgeschlechter und 7 verkehrte Kirchen (Türme nach O. statt nach W.). Die Volks- spräche ist das Nieder- oder Plattdeutsch. Die gebildeten Leute sprechen die hochdeutsche Schriftsprache. Das Plattdeutsch wird aber in den ver- schiedensten Gegenden der Altmark ganz verschieden gesprochen. Als Probe des Drömlingsplatt möge folgendes Zwiegespräch über die Kartoffelernte dienen: A.: Na, hemmt je ju Tüffeln all ut? B.:^Nä, 'n poar Doag hemm w' noch to dohn. Wie (wäi) hemm 'n poar Doag Jchäpeltml*) utkriegen laten, Nu hemm w' noch 'n söß Morgen stoahn, doa schaffst nich recht, de willn 'w nu fülm vulln utkriegen. — Hemm je denn ju all ut? *) Scheffelweise (nach der Zahl der Scheffel); für den Scheffel werden in der Regel 10 Pfennige bezahlt, so daß unter Umständen eine Arbeiterfamilie täglich -[2—^8 M verdient, wofür dann die Kleidung der Familie vom Kopf bis zum Fuß bestritten wird aufs ganze Jahr. Sonst zahlt fast allgemein der Bauer hier als Tagelohn bei voller Beköstigung für Männer nur 0,75—1,00 M, für Frauen 0,50 M

4. Unsere Heimat - S. 99

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
4. Die Krone ist breit und spendet dichten Schatten. Sie besteht aus Ästen, Zweigen und Blättern. Die Blätter sind rechte Sonnenkinder. Sie sitzen am liebsten ba, wohin die warme Sonne scheint. Junen im Baum ist ihnen zu viel Schatten. Auch die Blüten sitzen meistens nur an der äußeren Seite der Krone. Sie müssen ebenfalls viel Licht und Wärme haben. 5. Das Blatt der Kastanie ist groß. Die 5 bis 7 Einzelblätter strecken sich aus wie die Finger einer Hand / das Blatt ist gefingert. Das größte steht in der Mitte. Im Herbste fallen die Blätter ab. Wo sich der Blattstiel losgelöst hat, ist eine kleine Narbe. Über ihr ist schon die Knospe zu sehen, aus der im nächsten Frühjahr das neue Blatt kommt. 6. Die Früchte der Kastanie stecken in runden, grünen Kapseln. Im Herbste springt die Hülle aus, und die braunen Früchte hüpfen flink heraus. Sie sind ungefähr so groß wie Wallnüsse und haben einen bittern Geschmack. Doch die hungrigen Rehe, Hirsche und Wildschweine fressen sie im Winter gern. Die Früchte der Edelkastanie dagegen sind süß und nahrhaft, deshalb werden sie anch von den Menschen gern gegessen. Formt Kastanien! Schneidet aus Papier ein Kastanienblatt! 62. Der Herbst. er Herbst kommt als freundlicher Mann. Alle Welt möchte er mit seinen Gaben beglücken. Doch will er nicht jeden gleichzeitig beschenken, sondern seine guten Sachen nach und nach verteilen. 3. Zuerst läßt er sich auf den Bergen sehen. „Ei," denkt er, „der Wald sieht in seinem grünen Kleide zu einförmig aus/ das gefällt mir nicht! Ich will ihn schnell bunt färben!" Mit dem frischen Winde, den der Herbst als guten Freund bei sich führt, weht er die Blätter an, daß sie braun und gelb und rot werden. Und nun sieht der Wald prächtig aus! 3. Wenn der Herbst sieht, daß der Wald bunt genug gefärbt ist, steigt er langsam den Abhang hinunter, und überall zeigt er sich als tüchtiger Maler. Im Tale sieht er die Obstbäume, die Weinreben an den Abhängen und die andren Früchte alle. „Ei, was ist denn das!" ruft er dann aus. „Ihr seid ja noch nicht reis, ihr Äpfel, Birnen, Trauben, Kartoffeln, Rüben und alle ihr 99

5. Unsere Heimat - S. 16

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
jetzt fünf Puppen. Sie freut sich, wenn die Schule aus ist. Dann soll ihre Freundin mit nach Hause gehen, und sie wollen zusammen mit der neuen Puppe spielen. Neben ihnen stehen zwei Geschwister. Die kleine Schwester hat ihr Frühstück vergessen und holt sich einen Teil von der älteren Schwester. Dann eilt sie rasch fort; denn sie muß da drüben mit Nachlauf spielen. Wie schnell sie springt, und wie laut sie schreit! Aber die übrigen Schüler sind ebenso laut. Der ganze Hof erdröhnt von dem lauten Sprechen und Schreien der Kinder. Denn das Frühstück haben die meisten längst verzehrt. 8. Rrrrr — rasselt da die elektrische Schelle. Jetzt ist die Pause aus, und der Unterricht beginnt von neuem. Alle Klassen stellen sich auf. Aber dort hinten in der Ecke des Hofes spielen noch einige Kinder. Die haben am Ende das Schellen gar nicht gehört, oder sie können sich nicht von ihrem Spiele trennen! Na, wenn es nur keine Strafe gibt! 1. Wollen wir auch einmal unsrem Schulgarten einen Besuch abstatten? Freilich gibt's darin keine so merkwürdigen Pflänzchen wie in dem Gedicht. Und einen Gärtnersmann oder gar einen Sessel werden wir dort erst recht vergebens suchen. Aber es gibt doch genug zu sehen. Paßt aus! Da sind vor allem die hohen Bäume mit ihrem dicken Stamme und der breiten Krone. 2. Kleiner sind schon die Sträucher, wie der Johannisbeer- und Stachelbeerstrauch, der Hollunder und der Flieder. 3. Aber ebenso wichtig sind die kleinen Pflanzen, die sich bescheiden am Boden halten. Da sind zuerst die Küchenkräuter, die die Mutter gebraucht, wenn sie das Essen zubereitet. Wer nennt solche Küchenkräuter? Auch Korn, Weizen, Gerste und Haser gehören zu den Pflanzen, die uns nähren. Dazwischen wächst die blaue Kornblume, die uns durch ihre prächtige Farbe entzückt/ der Land- mann sieht sie aber nicht gern. Warum nicht? Guten Tag, Herr Gärtnersmann! Haben Sie Lavendel, Rosmarin und Thymian und ein wenig Quendel? — Fräulein, ja, das haben wir hier in unserm Garten, 11. Unser Schulgarten wollen Sie so freundlich sein und ein wenig warten? Bursche, bring den Sessel her mit den goldnen Spitzen! Fräulein wird wohl müde sein, gern ein wenig sitzen. 16

6. Unsere Heimat - S. 116

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
ihn selber ausschenkten. Heute noch kann man hier und da eine Wirtschast sehen, an der die Spitze eines Tannenbaum- chens den Vorübergehenden verkündet, daß hier Wein verzapft wird. Der Weinbau ist ganz eingegangen, nicht aber der Obstbau. Die Äpfel benutzt der Sachsenhäuser Gärtner, um Äpfel- mein zu machen. Im Laufe des Jahres darf er dann das selbsthergestellte Getränk ausschenken. Ein grüner Fichtenkranz deutet an, daß ein Sachsenhäuser „zappt." Blick in das alte Sachsenhausen. ^ , rr ^ ' Ist sem Apselwemvorrat zu Ende, jo schließt er seine Wirtschast. Solche Wirtschaften heißen Heckenwirt- schasten. Nicht nur von Sachsenhäusern und Frankfurtern, sondern auch von Fremden werden sie besucht, um das gute „Stosfche" einmal zu versuchen. Natürlich ißt man dazu auch eine Lauche- brezel oder eiueu Kümmelweck von dem Kümmelweckbub. Der Sachsenhäuser Apfelwein ist weit in der Welt bekannt. 6. Wir treten den Rückweg durch das alte Sachsenhaufen an. Wie klein und eng manche Straßen hier sind! Man sieht ihnen ihr hohes Alter aus Schritt und Tritt an. Auch die merkwürdigen Häuser und die sonderbaren Brunnen davor verraten, daß sie aus einer alteu Zeit stammen. 7. Am Ende der Schulstraße bietet sich uns ein herrlicher Anblick. Vor uns sehen wir den Main, rechts den schlanken Turm der schmucken Dreikönigskirche, davor eine alte, verfallene Ruine. Es sind die Uber- reste des Ullrichsteins, eines der ältesten Festungstürme der Stadt. Nun wenden wir uns dem Schaumainkai zu. Von der Unter- mainbrücke führt die Schweizerstraße quer durch Sachsenhausen. Rechts von ihr dehnt sich das neue Sachsenhausen bis an die Forsthaus- straße aus. Dicht vor dem Stadtwald liegt der Sachsenhäuser Ver- suchsgarten, worin allerlei feine und neue Obstsorten gezogen werden. Noch einen kurzen Blick auf das prächtige Städelfche Museum, wo die herrlicheu Gemäldesammlungen Frankfurts aufbewahrt werden, und auf das mächtige Hippodrom, und wir nehmen Ab- schied von dem Stadtteil „dribb der Bach." 1. Zeichne die wichtigsten Straßen Sachsenhausens in den Plan! 2. Erkläre den Namen Brückenstraße! 3. Wo liegt der alte Sachsenhäuser Friedhof? 116

7. Länderkunde Europas: Mittel- und Westeuropa unter besonderer Berücksichtigung von Deutschland - S. 22

1909 - Berlin : Oldenbourg
Weinbiet 450 m Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene. Die Haardt bei Neustadt (122 m). Pfälzisches Weinland. Die Haardt, ein Buntsandsteinplateau, fällt steil zur Rheinebene ab und trägt auf ihren Höhen ein geschlossenes, üppiges Waldkleid. Diese weiten grünen Wälder sind das beliebte Ziel der wanderlustigen Jugend wie der arbeitsamen Bewohner in den rauchigen Fabrikstädten der Pfalz. Die Gehänge der Haardt aber prangen im Schmucke edler Reben und zählen zu den gesegnetsten Gegenden von ganz Deutschland. Unabsehbare Weingärten umkränzen die Städte und Dörfer am Gebirge. Kcistanienwälder umrauschen die ruinengekrönten Höhen, Mandel- und Pfirsichbäume blühen in den Obst- und Weingärten, und Alleen von Nußbäumen reichen weit hinab in die getreidereiche Ebene. Welch ein fröhliches Leben hier, wenn die harte Arbeit des Winzers ein reicher „Herbst" lohnt!

8. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 139

1822 - Berlin : Reimer
Natur-Schilderungen. 15 J Vom breiten Apfelbaum, aus dichtem Laub Blickt .röthlich, wie des Säuglings Wangenpaar Borsdorfs Gewächs; der P epp ing strahlt wie .Gold; . Wie Alabaster glanzt, in Roth getaucht, Das zarte Laubenherz. Daneben neigt Der Pflqumcnbaum den schwerbeladnen Ast Und dunkelblau, von Helterm Schmelz umhaucht. Dem Taubenhals an Glanz und Schimmer gleich, Reizt seine Frucht des Knaben Zung' und Hand. Er regt den Ast, auf grünem Teppich reicht Dem Lüsternen der Baum das reiche Mahl; Der edle Weinstock am Gelander beut Die Götterfrucht; wie Bergkrystall dnrchdringt Des Himmels Gluth die Beere, und verdickt Des Lichtes Geist und Strahl zu Hellem Saft, Den, roth wie Blut, und weiß, wie Morgenthau, Die Traubenperl in zahrter Hüll umschließt, Des Menschen Nektar und Ambrosia. So schmücket die Statur, was sie uns schenkt, Mit eignem Reiz. Des Herbstes Tag erkohr Die milde zum Erfreun. Da wandelt sie, Wie eine Mutter, die von Ferne kommt, Und, mit zu bringen mancherlei, versprach. Sie kommt zurück. Die Kinvlein sehen sie Bon Weitem schon; sie Hüpfen mit Geschrei Auf ihren Pfad, umschlingen Knie und Hals Der Zärtlichen, die freundlich sie begrüßt. Dann theilet sie die frohen Gaben aus, hlnd ösiner auch das Körblein noch daheim. So auch der Herbst. Er giebt unendlich viel, Und was der kleinen Welt das liebste ist. Wer zählte wohl die Mannigfaltigkeit Der Aepfel und der Birnen allzumahl? Gar manche nennt der Deutschen dankbar Bolk, Das auch des Fremdlings Wohlthat gern erkennt, Mit fremdem Laut; so ist des Deutschen Art. — Der Knabe merkt sich bald das eigne Wort,

9. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 244

1822 - Berlin : Reimer
Lieder. 244 Wolken dich umschweben-, hoch über sie zum Licht empor ! F. v. Köpken. 5o> Lied bei der Mahlzeit. Der Länder Frucht, hier aufgetischt, hat unser Herz mit Lust erfrischt, und unser Aug erheitert. Zu Dank, ihr Freunde, ja zu Dank in guter That Und Lobgesang, ward aller Herz erweitert! Wer dreht aus Staub den Erdenball? Wer hieß die Land' und Inseln all' im Wechsellauf sich sonnen? Wem sind die Saamen all' umher in Grund und Höhn, in Teich und Meer, aus milder Hand ge- ronnen? Dort reifet Würz' und Palmerisaft; dort edler Del' und Weine Kraft; dort Obst, Gemüs' und Gar- be; dort preßt man Milch und Honigseim; dort trägt man Fisch' und Vögel heim: daß kein Erschaff- uer darbe. Und Volk zu Volk mit Brudergruß trägt sei- ues Landes Ueberfiuß, sich fremdes Labsal tauschend: Kameele ziehn durch heißen Sand, der Kiel enteilt von Strand zu Strand, durch Sturm und Woge rauschend. Uns theilte vielfach Gott die Frucht, damit wir nicht zu Eigensucht das Menschenherz erniedern. Wir halten hier'gemeinsam Haus, und helfen gern einan- der aus, ein großes Volk von Brüdern! Oft wechselnd, reifet hier und dort des Geistes Frucht in That und Wort, an Gottes Strahl gemil- dert: Was Wildniß war, das baut und bricht sich cdls Kunst in warmen Licht; der Garten Gottes wildert. V" ' . :r Drum

10. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 245

1822 - Berlin : Reimer
Lieder. 245 Drum achtet nicht auf Schwarz und Weiß, nicht, welches Volks und Stammes Preis im eignen Lied' erschalle! Ein Gott, Ein Glaub' und Ein Ge- schlecht! -Sei unser Wort, und: Menschenrecht für Gottes Menschen alle! Voß. 5?. Die Kartoffelerndte. Kindlein sammelt mit Gesang der Kartoffeln Ueberschwang. Ob wir voll bis oben schütten alle Mulden, Korb' und Bütten; noch ist immer kein. Vergang! Wo man nur den Bülten hebt, schaut wie voll es lebt und webt! O die schön gekerbten Knollen, weiß und roth, und dick geschwollen immer mehr, je mehr man gräbt! Nicht umsonst in bunter Schau blüht es röth- lich, weiß und blau! Ward gesäet, ward gehäufet: Kindlein, Gottes Segen reifet! Rief ich oft, und trafs genau! Einst vom Himmel schaute Gott auf der Armen bittre Noth: nahe gings ihm; und was that er uns zum Trost, der gute Vaters Regnet er uns Manna- brot ? Nein, ein Mann ward ausgefandt, der die neue Welt erfandll Reiche nennens Land des Gol- des; doch der Arme nennts sein holdes nährendes Kartoffelland! Nur ein Knöllchen eingesteckt, und mit Erde zu- gedeckt! Unten treibt dann Gott sein Wesen! Kaum sind Hände gnug zum Lesen, wie es unten wühlt und heckt! Was ist nun für Sorge noch? Klar im irdnen Napf und hoch, dampft Karteffelschmaus für alle! , Unsre '
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